Versteckte Botschaften im Arbeitszeugnis erkennen

Von UBI Transport

Der Ausdruck: „Er steht voll hinter ihm“, ist in den Köpfen der meisten Menschen etwas Gutes. So bedeutet es, dass man hilfsbereit ist und Teamgeist beweist. Das gilt allerdings nicht für das Arbeitszeugnis. Hier kann man „voll“ wortwörtlich nehmen und darin den Hinweis verstecken, dass der Mitarbeiter dem Alkohol nicht ganz abgeneigt ist. Zwar sind heute solche doppeldeutigen Formulierungen und versteckte Botschaften im Arbeitszeugnis nicht mehr gestattet, dennoch lohnt es sich, sein Zeugnis genauer zu prüfen.

Keine Kritik ist nicht gleich gut

Ein Arbeitszeugnis muss grundsätzlich wohlwollend formuliert sein, denn schließlich möchte man dem Mitarbeiter nicht die Zukunft verbauen. Doch was ist nun, wenn der Chef (berechtigte) Kritik an der Arbeitsleistung oder auch dem Verhalten seines zukünftigen Ex-Mitarbeiters hat? Das ist gar nicht so leicht umzusetzen, dem Arbeitgeber bleibt dann nichts anderes übrig, als weniger überschwänglich zu loben. Also Achtung: Nur, weil keine Kritik im Arbeitszeugnis steht, heißt das nicht, dass der Arbeitgeber voll und ganz zufrieden war. Da das Erstellen eines Arbeitszeugnisses mit viel Aufwand verbunden ist, nutzen viele Arbeitgeber einen Arbeitszeugnis Generator, der nicht nur schnell, sondern auch rechtssicher Arbeitszeugnisse erstellt.

Geheimcodes sind verboten

Grundsätzlich sind geheime Botschaften im Arbeitszeugnis nicht erlaubt, das regelt die Gewerbeordnung (§ 109 Abs.2, Satz 2 GewO). Zudem dürfen keine Formulierungen enthalten sein, die den Arbeitnehmer abwerten. Wer so etwas in seinem Arbeitszeugnis vermutet und zwischen den Zeilen liest, kann vom Arbeitgeber eine Änderung verlangen und notfalls eine Berichtigung des Zeugnisses einklagen. Allerdings ist es dann auch notwendig, das Gericht von den verbotenen, subtilen Formulierungen zu überzeugen. Das kann mitunter gar nicht so einfach sein.

Die häufigsten versteckten Formulierungen im Arbeitszeugnis

Es gibt ganze Listen an solchen Ausdrücken, denen nach gesagt wird, dass sie auf subtile Art und Weise etwas ganz anderes meinen und nur auf den ersten Blick gut klingen. Wirklich geheim sind diese also nicht mehr und amüsant sind einige von diesen zudem auch noch. Hier ein paar tolle Beispiele:
„Er war bei den Kunden überaus beliebt.“
Meint eigentlich: Der Mitarbeiter verfügt über keine besonderen Verhandlungskünste. Die Kunden mögen das natürlich an ihm.
„Er erledigte die ihm gemäßen Aufgaben“
Meint eigentlich: Ihm konnten nur anspruchslose Aufgaben zugeteilt werden.
„Sie bewies Fachwissen und ein gesundes Selbstvertrauen.“
Meint eigentlich: Die Mitarbeiterin neigt zur Überheblichkeit, mit anderen Worten: Sie ist eine Büro-Diva.
„Wir lernten Sie als umgängliche Kollegin kennen.“
Meint eigentlich: Sie war im Kollegium nicht sonderlich beliebt.
„Er hat seine Aufgaben mit Eifer erledigt.“
Meint eigentlich: Er war stets bemüht, aber nicht wirklich mit Erfolg.